Interessant ist dabei aber die Betrachtung des aggressiven Konflikts als sogenannte "Hebamme der Selbstlosigkeit". Blutvergießen (auf Kosten Fremder) sei demnach eine Voraussetzung für die Entstehung von Mitmenschlichkeit (gegenüber unseren Nächsten)? Welch eine Ironie der Naturgeschichte! Ich kann nur empfehlen den gesamten Artikel durchzulesen.
Auszug:
Der amerikanische Ökonom und Verhaltensforscher Samuel Bowles hat sich in einer Art Steinzeitsimulator verschiedene Verhaltensmuster einzelner Gruppenmitglieder angeschaut und durchgerechnet, wie sich Altruismus, Egoismus und Co. über tausende Generationen hinweg entwickeln.
Zunächst gingen die Selbstlosen im Computermodell stets unter, wenn Egoisten sich in der Gruppe breitmachten. Damit das selbstlose Verhalten auf Dauer bestehen konnte, musste der Verhaltensforscher in seine Modelle eine Größe einführen, die er »Parochialismus« nannte, eine Kombination aus Sippenliebe und Fremdenfeindlichkeit. Im Sommer berichtete Bowles im Wissenschaftsmagazin Science: Nur bei Bedrohung von außen war in der digitalen Steinzeit der Anreiz zur Zusammenarbeit groß genug. Daher spricht er auch vom aggressiven Konflikt als der »Hebamme der Selbstlosigkeit«. Blutvergießen (auf Kosten Fremder) wäre demnach eine Voraussetzung für die Entstehung von Mitmenschlichkeit (gegenüber unseren Nächsten)? Welch eine Ironie der Naturgeschichte!
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